Nicht erst seit meiner Ausbildung zu Fachinformatiker im Bereich Systemintegration beschäftige ich mich mit Linux. Linux selbst ist nur der Kernel (Betriebssystemkern) und frei im Internet verfügbar. Dazu gibt es eine große Anzahl von ebenfalls freier Software wie beispielsweise tausende GNU-Tools.
Einige Distributionen haben es sich zur Aufgabe gemacht aus dem Kernel und freier Software (GNU-Tools, XFree, einer Shell, verschiedener Anwendungsprogramme und vieles mehr) lauffähige Systeme zu erstellen. Das Ergebnis bezeichnet man als Linux oder GNU/Linux als Anerkennung für das GNU-Projekt.
Hier nun die bekanntesten Distributionen im Überblick:
SuSE
SuSE ist wahrscheinlich eine der am leichtesten und komfortabelsten zu installierenden Distributionen auf dem Markt. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum sich viele Anfänger für diese Distribution entscheiden. Mit (meist) wenigen Handgriffen kommt man zu einem funktionierenden Linux-System für den Desktop.
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Red Hat - Screenshot (c) wikipedia |
Red Hat hat generell einen sehr guten Ruf und wird vor allem in professionellen Bereichen häufig verwendet. Ohne Vorkenntnisse könnte man als Linux-Neuling mit dieser Distribution jedoch etwas überfordert sein, insbesondere bei der Integration neuer Hard- und Software.
CentOS
CentOS (Community Enterprise Operating System) ist eine Linux-Distribution, die auf der Distribution Red Hat Enterprise Linux (RHEL) des Unternehmens Red Hat basiert. Die Distribution wird von einer offenen Gruppe von freiwilligen Entwicklern betreut, gepflegt und weiterentwickelt. CentOS ist hinter Ubuntu und Debian die am dritthäufigsten verwendete Linux-Distribution für Web-Server.
Fedora
Fedora Core ist ein Community-Projekt und aus Red Hat entstanden. Die Distribution wird oft mit SuSE auf eine Stufe gestellt, da ein sehr komfortabler Installer Linux-Anfängern den Weg zu einem funktionierenden System vereinfacht.
OpenMandriva
OpenMandriva ist der Nachfolger von Mandriva Linux bzw. Mandrake und setzt wie sein Vorgänger auf eine einfachere Bedienung mit grafischer Benutzerführung bei der Installation und Konfiguration. Dies hat wohl auch entscheidend für die zunehmenden Beliebtheit dieser Distribution in der letzten Zeit beigetragen.
Knoppix
Knoppix eignet sich ideal für Linux-Interessierte, die keine Daten auf die Festplatte installieren wollen, da es komplett von CD startet. Deswegen ist das von Dipl.Ing. Klaus Knopper entwickelte Knoppix auch besonders als Test- und Rettungssystem geeignet.
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Debian - Screenshot (c) wikipedia |
Debian unterscheidet sich von anderen Distributionen dadurch, da keine kommerzielle Firma dahintersteckt, sondern nur freiwillige Entwickler. Debian gilt als schlankes und stabiles System, ist im Vergleich zu anderen Distributionen jedoch schwer zu konfigurieren und daher eher für fortgeschrittenere Anwender zu empfehlen.
Slackware
Slackware ist die Distribution die Unix am nächsten steht und auf der auch Distributionen wie SuSE und Red Hat basieren. Slackware ist eher eine Distribution für “Linux-Experten”, da es keine grafischen Werkzeuge wie beispielsweise YaST bei SuSE zum Einrichten des Systems gibt. Da alle Einstellungen in den Konfigurations-Dateien editiert werden können ist es wahrscheinlich auch deswegen bei erfahrenen Linux-Usern sehr beliebt.
Ubuntu
Ubuntu Linux ist eine relativ neue Distribution, die auf Debian basiert und daher sehr stabil läuft. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf aktuellen Softwarepaketen und guter Hardwareerkennung und Unterstützung. Neue Versionen erscheinen halbjährlich. Ubuntu hat sich innerhalb weniger Monate zu einer der beliebtesten Distributionen entwickelt und ist sehr benutzerfreundlich.
Kubuntu
Kubuntu ist ein Derivat der Linux-Distribution Ubuntu, bei dem als Desktop-Umgebung KDE Plasma statt Unity verwendet wird. Das „k“ ist hierbei ein Präfix und steht für die Abkürzung von „KDE“. Als Teil des Ubuntu-Projekts verwendet Kubuntu die gleichen zugrunde liegenden Systeme. Die Programmpakete werden daher aus den gleichen Repositories wie bei Ubuntu bezogen.
Gentoo
Gentoo hat seinen Namen von dem kleinen und schnellen Eselspinguin und ist eine Distribution für Benutzer, die ein sehr individuelles System wollen. Für die Installation sollte man schon weitreichendere Linux-Kenntnisse besitzen, da dabei aus den Quellen der Pakete kompiliert wird.
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Arch - Screenshot (c) wikipedia |
Arch Linux unterscheidet nicht wie andere Distributionen zwischen Entwicklungs- und stabilen Versionen, da die Programme immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Es ist eine sehr schlanke Distribution und kann fast ausschließlich über eine einzige Datei konfiguriert werden.
Da es mittlerweile mehr als 1000, inklusive Android-Distributionen gibt, ist dieses hier nur eine kleine Auswahl. Für diejenigen, welche Linux erst einmal antesten möchte, gibt es die Möglichkeit verschiedene Live-Distribution via USB oder CD auf seinem System zu testen.
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